Die Amberger Gewehrfabrik

Die bayerische Regierung unterhielt seit 1690 ein kleines Armaturwerk in Fortschau. Dies Waffen wurden von Werkmeistern hergestellt, die in Fortschau oder in der Umgebung wohnten. Diese Meister standen in keinem Dienstverhältnis zur Regierung und lieferten nur bei Aufträgen, soweit sie neben ihren privaten Aufträgen noch freie Kapazitäten hatten. In der Zeit um 1800, als wegen kriegerischer Ereignisse ein größerer Bedarf an Waffen bestand, wurde die Einrichtung einer eigenen Gewehrfabrik in dem Münzgebäude in Amberg 1801 genehmigt.
1802 wurden in Amberg bereits 773 Feuergewehre, 1 Flinte und 2 Pistolen hergestellt.

Das Fertigungsprogramm in Amberg
Ab 1802: Bay. Infanteriegewehr M/1798, Jägerstutzen M/1807, Anpassung österreichischer Waffen
Ab 1804: Bayr. Infanteriegewehr M/1804 (Manson) und Kavalleriepistole M/1804
Ab 1815: Beginn der Herstellung von Bajonette und Ladestöcke
Ab 1822: Bayr. Jägerstutzen M/1822
Ab 1826: Infanteriegewehr Modell M/26, Karabiner Modell ??, und Pistole Modell M/1826
Ab 1829: Jägersäbel, neues Modell (M30 ?)(Kavalleriesäbel)
Ab 1834: Alle Arten von Säbelklingen (Infanteriesäbel M34, Husarensäbel M8113 der spätere Artilleriesäbel)
1839: Umbau der ersten Steinfeuermusketen auf Perkussion
1839 bis 1843: Bay. Wallbüchse M/1839
Ab 1842: Neue auf Perkussion aptierte Stutzen M/42, Karabiner und Pistolen M/1826/43
Ab 1844: Neue Zündhütchen-Gewehre für die Gendarmerie und Genie-Truppen M/1844
Ab 1845: Anfertigung von Kürassen
1846: Kavallerie-Säbelklingen
1848: Musterstutzen im System Thouvenin
1848: Umänderung aller Stutzen in Dornstutzen ??
Ab 1854 bis 1856: Dornbüchse M/54 für die Jäger (bis 1859 wurden 11 000 Stück gefertigt)
Ab 1855: Scharnier-Pistole M/1855; Produktion von 800 Kürassen in 1855
1856 begann bereits die Neuentwicklung des späteren Podewils-Systems
1858: Podewils-Gewehre Modelle I, II und III; der Bedarf lag in Summe bei 42 700 Stück
1859: Umänderung der Gewehre M/42 in Modell M/58 (Einbau eines gezogenen Laufes, 24 000 Stück geändert)
1860/61: Es wurden in Amberg 22 710 Stück Podewils-Gewehre hergestellt
Ab 1863: Lanzen, Gendarmerie-Säbel M/64
Ab 1866: Änderung der Podewils-Gewehre auf Hinterlader (gesamte Stückzahl: 80.160 Stück)
Ab 1869: Werder-Gewehr Muster M/69 und Werder-Pistole M/69
Ab 1872: Neu hergestellte Gewehre M/69 für M71-Patrone (25 000 Stück)
Ab 1872 bis 1884: Infanteriegewehr M/71 (1873 bis 1875: 90.000 Stück); bis 1884: weitere 78.000 Stück)
Ab 1875: Aptierung der Werder-Systeme auf die Patrone M/71 (in Summe 124.540 Stück aptiert)
Ab 1875: Werder-Gewehr M/69 neues Muster
1876: Fertigung von 45.670 Gewehren M1871, Aptierung von 124.540 Gewehren M/69 und Fertigung von 5.000 Gewehren M/69nM
1881/82: Seitengewehre M1871
Ab 1886 bis 1888: Gewehr M71/84 (in Summe 80.000 oder 120 000 ? Stück)
Ab 1889: Gewehr M88 (Bis Dez. 1889: bereits 100.000 Stück produziert)
Ab 1902: Karabiner 98a
Ab 1902 bis 1918: Gewehr M98 (von 1902 bis 1909: 170.000 Stück produziert; 1914/15 63 600 Gewhre pro Jahr; 1916/17 bereits 233 935 Gewehre pro Jahr)
1913/1914: Seitengewehre 98 kurz Säge
1915: Seitengewehre 98/05 alter Art, neuer Art und neuer Art mit Säge (zusammen mit F.Herder, Solingen)

Literatur

Diese Seite wurde erstellt: 18.01.1998
Letzte Überarbeitung: 25.10.2002
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