Die Bestempelung von Waffen durch die Gewehrfabrik Amberg


Im folgenden sind die verschiedenen Stempel auf den Waffen aufgeführt, die von der Gewehrfabrik Amberg im Laufe der Zeit verwendet wurden. Verwendet wurden dabei Fotos von Waffen aus der eigenen Sammlung, aber auch aus der Literatur (insbesondere Reckendorf). Die Bilder werden aktualisiert, wenn neuere Informationen vorhanden sind.
Zur besseren Übersichtlichkeit gliedere ich diese Seite in Blankwaffen und Schusswaffen, und dann jeweils zeitlich nach dem Modell der Waffe (dies kann natürlich sich zeitlich etwas überschneiden). Die Bilder habe ich klein gewählt, um den Ladeumfang klein zu halten; bei Interesse kann ich auch die entsprechende größeren Dateien zusenden.

Blankwaffen


Dillenbajonett für das Manson-Gewehr 1804/26 (?)

M1804

Länge der Klinge über der Dille: 466 mm, Länge der Dille 64 mm, Länge des Bajonetthafts 25 mm, Durchmesser der Dille: 21 bis 23 mm.
Am Dillenarm rechts: "609", links "105 L", auf der Klinge aussen "A" (für Amberg ?); bei Bajonetthaft unten: Klinge ist rechts vom Gewehr.


Husarensäbel M/1813

M1813M1813

Dieser Husarensäbel M/1813 (später auch Artilleriesäbel a/A genannt, da die Artillerie diesen Säbeltyp übernahm), ist innen mit "GFA" und außen mit Krone über "Amberg" gestempelt.
Er besitzt eine gekürzte Klinge (75,0 cm) und ist auf dem Klingenrücken mit Krone über "O 01" abgenommen. Er wurde später bei der Polizei weiterverwendet (Stempel "Pw.B." auf der Unterseite des Gefässes).


Kavalleriesäbel M/1826

M1826

Dieser Kavalleriesäbel M/1826 ist aussen mit "AMBERG" gestempelt; keine Abnahmestempel auf dem Klingenrücken.
Am Säbel selbst ist der Truppenstempel "3 Ch R 2 33", an der Scheide "3 Ch 1 77".
Die Klingenlänge ist 90,0 cm; die Stahlblechscheide hat zwei Trageringe.


Pionierfaschinenmesser M1827

M1827

Dieses Faschinenmesser zeigt den "AMBERG"-Stempel in Grossbuchstaben und im Rechteck vertieft.


Faschinenmesser M/1830

M1830

Der Jägersäbel M1834 (auch Faschinenmesser M/1830 genannt) hat drei Nieten im Griff (reguläre Ausführung) und hat auf der Klinge die Amberger Krone (vertieft im Viereck; ist laut Franz Ehle eindeutig für Amberg).
Auf der Parierstange ist der Stempel "15 R X 66" (Bedeutung unbekannt); die Klingenlänge ist 47,1 cm.


Dillenbajonett für das Gendarmeriegewehr M 1844 (?)

M1844

Bezüglich der Abmessungen dürfte es sich um das Bajonett zum Bayerischen Gendarmeriegwehr M 1844 handeln: Klinge über Dille 407 mm, Dillenlänge 66 mm, Dillendurchmesser innen ca. 20 mm, aussen ca. 25 mm
Bestempelung: Klinge Stern über "A" (für Amberg ?), "W", Rest ist unleserlich; bei Bajonetthaft unten ist das aufgepflanzte Bajonett rechts.


Bajonett zur Dornbüchse M1854

M1854

Dieses Bajonett ist ein Yatagan mit Messinggriff und zeigt wie auch das folgende Bajonett den Amberger Stempel in einer anderen Form: Krone gestempelt über einer "I".
Die Fertigungsmenge in Amberg (?) lag bei 11 000 Stück.


Podewils-Bajonett M1858

M1858

Das Podewils-Bajonett M 1858 mit dem Stempel Krone über I wurde nach R. Franz und G. Bock in Amberg hergestellt. Es handelt sich hier um das Muster II (Gesamtlänge 60,0 cm; Klinge 52,0 cm). Der Dillengang ist wie beim österreichischem Muster gewunden, hat aber einen geraden Abschluss (im Gegensatz zum runden beim österreichischem Muster).


Gendarmerie-Seitengewehr M/1864

M1864

Dieses Gendarmerie-Seitengewehr M/1864 mit zwei-spangigem Korbgefäss ist auf der Innenseite mit Krone über "Amberg" und aussen mit "1883" gestempelt.


Werder-Bajonett M1869

M1869

Das Werder-Bajonett wurde sowohl in Amberg als auch von verschiedenen Lieferanten (vor allem Alcoso) produziert. Die in Amberg vollständig hergestellten Werder-Bajonette zeigen die Amberger Krone auf der Klinge.
Es existieren auch Bajonette, die auf der Parierstange die Amberger Krone zeigen; dies können zwei leicht verschiedene Stempel sein: Krone in einem Kreis und Krone ohne Umrandung. Diese Abnahmezeichen könnten das Zeichen für den Zusammenbau der Bajonette aus zugelieferten Klingen und selbst hergestellten Gefäßen sein. Die Mehrzahl der Bajonette zeigen jedoch keine solche Abnahmestempel.


Seitengewehr M/1871

M1871

Das Seitengewehr M/1871 ist auf der Klinge gestempelt innen: Krone über "Amberg", Rücken: "81", die Parierstange innen mit "B 7 R 4 142", aussen mit "94 389".
Zwei weitere Exemplare sind mit 82 auf dem Rücken gestempelt (gefertigt 1882) und haben als weitere Truppenstempel u.a. B 21 R 53.


KS98 (kurzes SG 98)

KS98

Das kurze Seitengewehr 98 (mit Sägerücken) zeigt die gleiche Stempelform wie die 98/05. Das KS98 wurde von 1902 bis 1915 eingesetzt, also etwas früher als die SG 98/05.
Fertigungszahlen existieren weder für Amberg noch für die anderen Hersteller.


Seitengewehr 98/05 aA und nA

SG98/05 aASG98/05 nA

Die Seitengewehre 98/05 alter und neuer Art haben beide den Abnahmestempel von 1915 und auch den gleichen Stempel aussen mit Krone über "Amberg", innen mit "F.Herder A.Sn Solingen" und auf dem Klingenrücken mit Krone über "L 15" (L ist natürlich Fraktur).


Schusswaffen


Fortschauer Modell

Fortschau Das Vorläufermodell der ersten Amberger Steinschlosspistole


Pistole M 1804

1804 aM1804 nM

Die Pistole M 1804; links der Stempel "A" für Amberg auf einer frühen Ausführung, rechts das geschriebene "A" im Jahre 1810
Ab 1830 wurde als Stempel die Krone über "Amberg" mit Jahreszahl verwendet.


Pistole M 1826

M1826-3M1826-1

Die Pistole M 1826, ganz links der Stempel "A"auf der älteren Pistole von 1826, rechts der "Amberg"-Stempel (nach 1830) mit der Jahreszahl von 1835.

M1826-2M1826-4
Die Amberger Krone und die Kennzeichnung für die richtige Postion der Schwanzschraube links und der Beschußstempel GF auf dem Lauf diesen Pistolenmodells (rechtes Bild).


Gewehr M 1826

M1826

Das Infanteriegewehr M 1826, aptiert auf Perkussion zeigt auf dem Schloss den Stempel "A 1826".
Dieses Stück ist aus verschiedenen Teilen (auch österreichischen Ursprungs) zusammengestellt.


Muster-Pistole M 1841

M1841-1M1841-2

Die Muster-Pistole M 1841


Gewehr M 1848

M1842

Das Infanteriegewehr M 1848 (nach Götz) hat den bereits halbkreisförmig angeordneten Stempel "AMBERG 1853" über der Krone.
Dieser Stempel war ab 1830 in Gebrauch.


Pistole M 43

M1843

Die Pistole M 43 (Baujahr 1851)


Muster-Pistole M 1864

M1864

Die Muster-Pistole M 1864, eine Hinterlader-Pistole mit Perkussionszündung System Manceaux - v. Podewils (Baujahr 1864)


Pistole M1869 (Werder)

M1869

Die Werder-Pistole M69 mit Baujahr 1872 (Stempel auf Griffstück) hat nur den "GF"-Stempel auf dem Übergang zum Lauf.
Auf der rechten Seite ist der Truppenstempel "4 Ch R 21 4" eingeschlagen.


Gewehr M 1871

M1871

Dieses Infanteriegewehr M1871 wurde 1877 in Amberg gefertigt; auf der Schaftkappe ist der Truppenstempel "B.L.R.88".


Reichsrevolver M 1879

M1879

Dieser Reichsrevolver zeigt die "GF"-Abnahme am Lauf zusammen mit dem Herrschermongramm "L" für König Ludwig.


Reichsrevolver M 1883

M1883

Dieser Reichsrevolver zeigt ebenfalls die "GF"-Abnahme am Lauf zusammen mit dem Herrschermongramm "L" für König Ludwig.


Gewehr M 1871/84

M1871/84

Dieses Infanteriegewehr M1871/84 wurde 1887 in Amberg hergestellt; auf der Laufunterseite ist auch ein "GF"-Stempel. Auf der Kolbenplatte ist der Truppenstempel "G.R.S.2.11". Als Besonderheit besitzt dieses Stück einen dritten Riemenbügel auf dem Schaft (nur für Jäger-Bataillone üblich).


Gewehr M 1888

M1888

Dieses Infanteriegewehr M1888/5 (Baujahr 1891) wurde in der Türkei eingesetzt (Halbmond-Stempel). An der Laufoberseite ist auch ein "GF"-Stempel.


Gewehr M 1898

M1898

Dieses Infanteriegewehr M1898 wurde 1917 in Amberg gefertigt.


Karabiner M 1898a

M1898a

Dieser Karabiner M1898a wurde 1910 in Amberg hergestellt und 1920 bei der Reichswehr weiterverwendet


Diese Seite wurde erstellt: 23.05.1999
Letzte Überarbeitung: 25.10.2002
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